
22.01.2025
An der Restaurierung der Orgel in der Kirche St. Johannis der Täufer in Drakenburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000,00 €. Das Gotteshaus gehört nunmehr zu den über 520 Objekten, die die DSD aus privaten Spenden, ihren Treuhandstiftungen sowie aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.
Unweit von Weser und dem namengebenden Rittergut steht die evangelische Kirche des Fleckens Drakenburg etwas erhöht im Ortskern. Mitte des 12. Jahrhundert kam über den Verdener Bischof Hermann eine Reliquie Johannes des Täufers nach Drakenburg. Eine Johanneskirche wird dann erstmals urkundlich 1288 erwähnt. Die westlichen Joche des heutigen Baus werden gleichfalls in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Bei einer umfassenden Erweiterung um 1480 entstanden der Chor im Osten und wenig später der Westturm. Im 17. Jahrhundert wurde der Glockenstuhl für 1643 gegossene Glocken eingesetzt.
Der Chor der backsteinernen Saalkirche mit vieleckigem Chor und dominierendem Satteldach wird von massiven Strebepfeilern gestützt. Der kompakte Westturm ist leicht aus der Mittelachse versetzt, weist ein Pyramidendach auf und wird gleichfalls von Strebepfeilern gehalten. An der Straßenseite stehen zwei giebelständige Anbauten, die die mittelalterliche Sakristei und eine Nebenkammer bergen. Grabplatten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert umgeben den Bau. Das Innere ist von einem gedrungenen Kreuzrippengewölbe abgeschlossen. Neben der Orgel mit ihrem klassizistischen Prospekt und seitlichem Spieltisch sind der Barockaltar und die Kanzel mit den vier Evangelisten und Schalldeckel wichtige Ausstattungsstücke.
Ab 1658 wurden Pfeifen und weitere Teile der damals zu ersetzenden Orgel aus St. Martin in Nienburg vom Orgelbauer Hermann Kröger genutzt, um eine neue Orgel in Drakenburg zu bauen. Diese ältere Orgel aus der Martinskirche hatten die bis in die 1580er in Zwolle tätigen Gebrüder Slegel gebaut. 1843 wiederum verwendete Wilhelm Meyer Teile der bisherigen Orgel für seinen Orgelneubau in Drakenburg. Zuletzt gab es 1978 eine Überarbeitung durch Orgelbau Hillebrand. Somit sind im heutigen Instrument Pfeifen aus dem 16., 17., 19. und 20. Jahrhundert eingebaut.
Die GlücksSpirale wurde 1970 eingeführt, um die Bauten der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und Kiel mitzufinanzieren. Die Zweckabgaben der Lotterie – seit ihrem Bestehen bundesweit insgesamt über 2,4 Mrd. € – werden für gemeinnützige Projekte insbesondere in den Bereichen Sport, Denkmalschutz und Wohlfahrt sowie für Projekte regionaler Organisationen verwendet.

An der Restaurierung der Orgel in der Kirche St. Johannis der Täufer in Drakenburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000,00 € (Bildquelle: DSD/Bolz).